Thomas Röthel | Skulptur
BRIXY – PASSION | MANNHEIM-NECKARAU
Thomas Röthels Skulpturen scheinen zu tanzen. Sie schweben im Raum, grazil, schmal aufragend, sich reckend, drehend, wie lebendig. Ihre Leichtigkeit und Bewegungsfreude lässt vergessen, dass wir einen an sich völlig unbeweglichen, harten und vor allem tonnenschweren Werkstoff vor uns haben: Stahl. Und sie scheinen jede Erinnerung daran verloren zu haben, welch brachiale Kräfte sie geformt haben müssen. „Ich kann den Stahl nicht zwingen, das zu tun, was ich möchte, ich muss ihn überreden“, sagt der Künstler, der ganz offensichtlich auch ein Überredungskünstler ist. Bereitwillig scheint das Material ihm zu folgen, macht Biegungen, Drehungen und Dehnungen genauso mit wie Stauchungen und Streckungen. Die Energie, die dazu nötig ist, scheint es zu speichern, anders ist die magische Wirkung der Skulpturen auf den Betrachter nicht zu erklären.
TEXT: UTE MAAG